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August 2019


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Application of High-Sensitivity Troponin in Suspected Myocardial Infarction. N Engl J Med. DZHK-Autoren: J.T. Neumann, N.A. Sörensen, M. Mueller‐Hennessen, T. Gori, C. Liebetrau, C. Hamm, H.A. Katus, T. Münzel, U. Landmesser, B. Thorand, A. Peters, T. Keller, P. Wild, E. Giannitsis, T. Zeller, D. Westermann, and S. Blankenberg

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Die genaue und schnelle Diagnose eines akuten Herzinfarkts ist weltweit ein hoch relevantes Thema in Notaufnahmen. Die diagnostische Bewertung basiert auf der klinischen Beurteilung, dem Elektrokardiogramm(EKG) und der Messung des kardialen Biomarkers Troponin sowie seiner dynamischen Veränderung im Laufe der Zeit.
 
Im internationalem COMPASS-MI-Projekt entwickelten PD Dr. Johannes Neumann, Prof. Dirk Westermann und Prof. Stefan Blankenberg vom Universitären Herz- und Gefäßzentrum Hamburg einen neuartigen Ansatz, um Troponinkonzentrationen flexibler und individueller zu bewerten. Für das Projekt wurden Daten von 21.455 Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt aus 15 Kohortenstudien in 13 Ländern analysiert. Bei allen Patienten wurde mithilfe hochsensitiver Bluttests Troponin gemessen, direkt bei der Aufnahme und erneut nach 45 bis 120 Minuten oder nach 121 bis 210 Minuten. Basierend auf diesem großen COMPASS-MI-Datensatz haben die Autoren die Troponinkonzentration, ihre absolute Veränderung und die Resampling-Zeiten in ein einfach zu handhabendes Analyse-Tool integriert. Es kann leicht in den klinischen Bereich übernommen werden, um negative und positive Vorhersagewerte für den Herzinfarkt abzuleiten –
 von einem niedrigen bis zu einem hohen Risiko für einen Herzinfarkt.

Niedrigere Ausgangskonzentrationen an Troponin und kleinere absolute Veränderungen bei der seriellen Probenahme waren mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt und einem geringeren kurzfristigen Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden.
 
Die Ergebnisse ermöglichen die flexible und individuelle Anwendung schneller, Troponin-basierter Algorithmen bei Patienten mit Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt. Dieses Konzept stellt einen Paradigmenwechsel dar, da es den aktuellen Ansatz von festen Grenzwerten auf eine individuelle Risikovorhersage erweitert. Daher werden die Studienergebnisse weltweit Auswirkungen auf die diagnostische Bewertung in Notaufnahmen haben.

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