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Mai 2018


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H19 induces abdominal aortic aneurysm development and progression. Circulation, 2018. DZHK-Autoren: Li, Busch, Hofmann, Ramanujam, Dueck, Engelhardt, Boon, Eckstein, Maegdefessel

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Unter der Leitung von Lars Mägdefessel vom DZHK-Standort München, Experimental Vascular Medicine @ TUM, konnte ein internationales Forscherteam zeigen, dass lncRNA H19, die zur neuen Klasse der langen nichtkodierenden RNA-Moleküle (> 200 Basenpaare, lncRNA) gehört, einen wichtigen Regulator für das Überleben von vaskulären glatten Muskelzellen (VSMC) darstellt und ihre Hemmung daher Wachstum und Fortschreiten des abdominalen Aortenaneurysmas (AAA) verringert.

AAA ist eine Erweiterung der Bauchaorta, die letztendlich zur Ruptur führt und derzeit nur mit chirurgischen Mitteln wie endovaskulärer Aortenreparatur (EVAR) oder offener Operation behandelt werden kann. Eine kausale Therapie, die der Entwicklung eines AAA vorbeugt, ist ebenso wenig verfügbar wie eine medikamentöse Therapie zu dessen Behebung. Wegen ihrer übergeordneten und hochkonservierten Funktion in regulatorischen Prozessen wird lncRNA großes therapeutisches Potenzial zugeschrieben. VSMC spielen bei der Pathogenese des AAA eine wesentliche Rolle; an den Bruchstellen lässt sich vermehrte Apoptose nachweisen. In ihrer aktuellen Untersuchung zeigen die Autoren, dass bei Menschen und Mäusen mit AAA eine hohe Expression von H19 vorliegt und In-vivo-Silencing in zwei verschiedenen Mausmodellen das Wachstum des Aneurysmas deutlich begrenzt. In einem dynamischen Zellkulturexperiment konnte die Hemmung von H19 die VSMC-Apoptose deutlich verringern. Der Hypoxie-induzierte Faktor 1a (HIF1a) ist bekanntlich entscheidend für das hypoxische Mikromilieu der aneurysmatischen Aortenwand und wurde als wichtigster Downstream-Effektor bei der Beeinflussung des Zellüberlebens durch H19 identifiziert.

Die Ergebnisse wurden kürzlich in Circulation veröffentlicht und bergen zukünftiges therapeutisches Potenzial durch lokale endovaskuläre RNA-Therapie.

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