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DZHK-Standort München erhält Leducq-Förderung für Atheroskleroseforschung

Ein internationales Konsortium unter Beteiligung von Münchner DZHK-Forschern erhält 6 Millionen Dollar von der französisch-amerikanischen Leducq-Stiftung. Die Forscher wollen gemeinsam untersuchen, welche Rolle die klonale Vermehrung von weißen Blutzellen bei der Entstehung von Atherosklerose spielt.

Prof. Dr. Dr. Oliver Söhnlein
Prof. Dr. Steffen Massberg

Erst seit kurzem ist bekannt, dass die klonale Hämatopoese, die Vermehrung einzelner weißer Blutkörperchen, ein bedeutender genetischer Risikofaktor für Atherosklerose ist. Im Gegensatz dazu sind die meisten Atherosklerose-Risikofaktoren erworben, etwa durch Nikotinkonsum oder unausgewogene Ernährung. Das Konsortium, an dem DZHK-Prozessor Oliver Söhnlein und DZHK-Principle Investigator Steffen Massberg (beide Klinikum der Universität München) maßgeblich beteiligt sind, will herausfinden, wie genau die klonale Hämatopoese die Atheroskleroseentstehung begünstig und untersucht dazu drei Genmutationen an genetisch veränderten Mäusen. Die Genmutationen verändern bei den Tieren - ähnlich wie im Menschen - verschiedene weiße Blutkörperchen wie Monozyten, Makrophagen und Neutrophile aber auch Blutplättchen.

Außerdem können die Forscher auf Patientenkohorten sowie humane Plaque-Präparate zurückgreifen. An diesem wollen sie mit Hilfe von Single-Cell-Analysen untersuchen, wie Mutationen die inflammatorischen Prozesse im Plaque verändern. Die Entschlüsselung der Mechanismen soll dann die Basis für neue Therapien der Atherosklerose sein.

Funded Network: Clonal hematopoiesis and atherosclerosis

Siddhartha Jaiswal von der Stanford University wird das Netzwerk und die Prinzipien der klonalen Hämatopoese am 15.9.2018, 8:30 Uhr auf dem DZHK-Retreat in Königstein vorstellen.