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Professorin Jeanette Erdmann als neues Mitglied der Leopoldina gewählt

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina vereinigt Forschende mit besonderer Expertise in ihren jeweiligen Fachgebieten. Kriterium für die Aufnahme sind herausragende wissenschaftliche Leistungen. Als neues Mitglied der Leopoldina berät DZHK-Professorin Jeanette Erdmann von der Universität zu Lübeck nun politische Entscheidungsträger und repräsentiert die deutsche Wissenschaft im Ausland.

DZHK-Professorin Jeanette Erdmann von der Universität zu Lübeck ist Expertin für Kardiogenetik. |© Universität zu Lübeck

Unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gilt die Aufnahme in die Riege der Mitglieder der Leopoldina als eine der höchsten Auszeichnungen. Prof. Jeanette Erdmann ist ausgewiesene Expertin für Kardiogenetik: Seit 2013 leitet sie das gleichnamige Institut an der Universität zu Lübeck und hat sich zum Ziel gesetzt, genetische Faktoren, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, wie zum Beispiel Atherosklerose und Herzinfarkt, besser zu verstehen, um neue Therapien zu entwickeln.

„Seit Beginn meiner Doktorarbeit habe ich mich mit der Vererbung von häufigen, sogenannten komplexen Erkrankungen beschäftigt, zunächst mit Schizophrenie und Depression und seit nunmehr 15 Jahren mit Herzkreislauferkrankungen. Seit wenigen Jahren habe ich mein Forschungsfeld aber erweitert und wir entwickeln derzeit zudem eine Therapie für eine seltene neuromuskuläre Erkrankung, die ich bei mir selbst vor ein paar Jahren diagnostiziert habe“, berichtet Frau Prof. Jeanette Erdmann.

„Die Aufnahme in die Leopoldina ist für mich in zweifacher Hinsicht ein Erfolg und eine große Ehre“, erläutert Prof. Erdmann. „Zum einen freue ich mich, dass mein wissenschaftliches Wirken bei der Akademie Anerkennung findet. Hier möchte ich mich insbesondere bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie den nationalen und internationalen Kooperationspartnern der vergangenen 15 Jahre bedanken, ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Zum anderen belohnt die Aufnahme in die Leopoldina die Anstrengungen der vergangenen Jahre und stärkt vielleicht mehr junge Frauen und Menschen mit körperlichen Einschränkungen, den erfüllenden, teilweise aber auch steinigen Weg einer akademischen Laufbahn einzuschlagen. Darüber würde ich mich außerordentlich freuen.“

Jeanette Erdmann ist studierte Biologin. Ihr Weg in die Forschung führte sie nach ihrem Studium an der Universität zu Köln zum Institut für Humangenetik in Bonn, an dem sie ihre Doktorarbeit anfertigte. Nach der Promotion war sie in Berlin und Regensburg als Arbeitsgruppenleiterin tätig. Habilitiert hat Jeanette Erdmann an der Universität Regensburg. Seit 2003 ist sie an der Universität zu Lübeck tätig. 2012 wurde sie in Lübeck zur W3 Professorin auf Lebenszeit und nachfolgend vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. zur DZHK-Professorin berufen.

Hintergrund
Die Leopoldina vereinigt Forschende mit besonderer Expertise in ihren jeweiligen Fachgebieten. Die rund 1.600 Akademiemitglieder kommen aus über 30 Ländern. Pro Jahr werden etwa 50 Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler in einem mehrstufigen Auswahlverfahren auf Lebenszeit in die Akademie gewählt. Die Aufnahme erfolgt nach einer Nominierung durch Akademiemitglieder, auf die ein mehrstufiges Auswahlverfahren durch die Sektion, die Klasse und das Präsidium folgt. Seit Gründung der Akademie im Jahr 1652 wurden mehr als 7.000 Persönlichkeiten in ihre Reihen aufgenommen. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck.

 

Quelle: Pressemitteilung der Universität zu Lübeck