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SMART-MI-DZHK9


Implantable cardiac monitors in high-risk post-infarction patients with cardiac autonomic dysfunction (SMART-MI-DZHK9)

Der plötzliche Herztod zählt in den westlichen Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, haben dafür ein deutlich erhöhtes Risiko. Die aktuellen Leitlinien empfehlen die prophylaktische Implantation eines Defibrillators (ICD = Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator) nur bei Patienten, die eine hochgradig eingeschränkte Pumpleistung der linken Herzkammer aufweisen (linksventrikuläre Auswurffraktion ≤35%). Der überwiegende Anteil kardial bedingter Todesfälle tritt jedoch bei Patienten auf, die lediglich eine gering- bis mittelgradig eingeschränkte Pumpfunktion aufweisen. Letztgenannte Patienten werden daher von den aktuellen Leitlinien nicht berücksichtigt.

Zahlreiche Studien konnten belegen, dass ein Ungleichgewicht des unbewussten (autonomen) Nervensystems des Herzen mit einem erhöhten Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (einschließlich plötzlicher Herztod) einhergeht. Mit der Dezelerationskapazität des Herzens (deceleration capacity (DC)) sowie der Periodic Repolarization Dynamics (PRD) konnte die Forschergruppe um Prof. Axel Bauer zwei neue EKG-basierte Risikoparameter entwickeln, welche unterschiedliche Aspekte des autonomen Nervensystems widerspiegeln. Kombiniert man die prognostische Information beider Parameter, kann damit eine neue Hochrisikogruppe unter Herzinfarktpatienten mit gering- bis mittelgradig eingeschränkter Pumpfunktion identifiziert werden, welche eine ähnlich schlechte Prognose wie die “klassischen” Hochrisikopatienten mit hochgradig eingeschränkter Pumpfunktion haben.

In der SMART-MI-Studie untersuchen die DZHK-Forscher aus München, ob durch den Einsatz von implantierbaren kardialen Monitoren (ICMs = insertable cardiac monitors) mit Home-Monitoring-Funktion eine effektivere Erkennung therapierelevanter Herzrhythmusstörungen in der oben angegebenen Hochrisikogruppe gelingt. Der Effekt einer ICM-gesteuerten Therapie auf klinische Ereignisse wird im Sinne einer sekundären Fragestellung untersucht.

Leitende Wissenschaftler
Principal investigator: Axel Bauer (München und Insbruck, AT), Co-PI: Stefan Kääb, Steffen Massberg (München)

Medizinische Einrichtung
Klinikum der Universität München

Stichwörter
Plötzlicher Herztod nach Herzinfarkt

Rekrutierungsbeginn
05/2016

Probanden (geplant)
400 (+ 1200 Register)

Probanden (rekrutiert)
401 (abgeschlossen) (+ 914 Register)

ClinicalTrials.gov

Kategorie
Frühe klinische Studie

Status
DZHK-Studie

Operativer Kontakt:
Studienzentrale - Herr Lukas von Stülpnagel
smart-mi@med.uni-muenchen.de

Information für Patienten
https://pip.dzhk.de/unsere-studien/studie/detail/smartmidzhk9/