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Tim Friede mit Susanne-Dahms-Medaille ausgezeichnet

In klinischen Studien werden neue Therapien oder Medikamente an einer größeren Zahl von Patienten oder gesunden Probanden getestet: Ohne Biometrie geht da gar nichts. Denn Studien müssen statistisch geplant, systematisch überprüft und sorgfältig ausgewertet werden. Das ist Tim Friedes Spezialgebiet: Er ist Professor für Biostatistik an der Universitätsmedizin Göttingen, wo er das Institut für Medizinische Statistik leitet. Für seine Leistung auf dem Gebiet der Biometrie wurde Friede, der Principal Investigator am DZHK-Standort Göttingen ist, nun im Rahmen des 70. Biometrischen Kolloquiums in Lübeck die Susanne-Dahms-Medaille verliehen.

Verleihung der Medaille an Tim Friede durch Anne-Laure Boulesteix, Präsidentin des IBS-DR.| © Studio85.de – Christine Beneke

Die Auszeichnung, gestiftet von der Deutschen Region der Internationalen Biometrischen Gesellschaft (IBS-DR), geht seit 2009 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre herausragenden Leistungen für die Internationale Biometrische Gesellschaft oder ihre Deutsche Region.

Das Stichwort „biometrisch“ ist jedem schon mal begegnet, der sein Passbild erneuern musste. Doch nicht nur in Bereichen, wo sie als Identitätsnachweis genutzt werden, spielen biometrische Daten eine Rolle. Die Wissenschaft der Biometrie steckt in jeder klinischen Studie: Wie müssen die Daten, die im Laufe einer Studie erhoben werden, beschaffen sein, um die Studienfrage beantworten zu können? Welches statistische Design braucht eine Studie, um schnell Erkenntnisse zu erlangen und keinem Scheinerfolg aufzusitzen? Biometriker wie Tim Friede nutzen dafür mathematische Methoden.

Zusammen mit Medizinerinnen und Medizinern hat er zahlreiche klinische Studien, in denen körperliche Merkmale der Teilnehmenden gemessen und analysiert werden, statistisch geplant, systematisch überprüft und ausgewertet – viele davon auf dem Gebiet der kardiovaskulären Medizin. „Nur mithilfe der Biometrie können wir zuverlässig feststellen, wie wirksam und wie verträglich neue Therapien oder Medikamente wirklich sind,“ sagt der Mathematiker und Studienstatistiker Tim Friede. Er leitet u.a. in sieben klinischen Studien des DZHK den biometrischen Projektteil.

In ihrer Laudatio betonte Prof. Dr. Anne-Laure Boulesteix, Präsidentin der IBS-DR, besonders Professor Friedes ehrenamtlichen Einsatz über 20 Jahre für die Fachgesellschaft national wie international. So stand er der Deutschen Region der IBS 2015 und 2016 als Präsident vor und war Herausgeber der von einigen Regionen der IBS unterstützten Zeitschrift Biometrical Journal. Derzeit ist er Vorsitzender des Representative Councils der IBS, in dem über 30 Regionen weltweit vertreten sind.

Mehr Infos zum Forschungsschwerpunkt von Tim Friede

Kontakt: Prof. Dr. Tim Friede, Universitätsmedizin Göttingen, Direktor des Instituts für Medizinische Statistik, tim.friede(at)med.uni-goettingen.de