​ ​ ​ ​
Nachrichten

Sonderforschungsbereich zu Herzforschung wird fortgesetzt


Sprecher des TRR 267, Professor Stefan Engelhardt von der TU München und Co-Sprecherin Professor Stefanie Dimmeler von der Goethe-Universität Frankfurt. | Bild Engelhardt © Andreas Heddergott/TUM, Bild Dimmeler © Uwe Dettmar/Goethe-Universität


​ ​

Wissenschaftler entdecken immer mehr Aufgaben, die von Ribonukleinsäuren, kurz RNA, im Körper erledigt werden. Welche Rolle nichtcodierende RNA bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen, untersuchen Forschende der Technischen Universität München (TUM) und der Goethe-Universität Frankfurt – beide Partnereinrichtungen im DZHK – seit vier Jahren im Sonderforschungsbereich „Nichtkodierende RNA im kardiovaskulären System“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die staatliche Förderung nun um weitere vier Jahre verlängert.

​ ​

Die Sonderforschungsbereiche (SFB) der DFG gehören zu den wichtigsten Forschungsförderprogrammen Deutschlands. Sie ermöglichen anspruchsvolle und langfristig angelegte Forschungsvorhaben, die verschiedene Disziplinen einbeziehen. Sprecher des Transregio-SFB (TRR 267), bei dem Partner überregional kooperieren, ist Professor Stefan Engelhardt von der TUM. Er ist Principal Investigator am DZHK. Co-Sprecherin ist DZHK-Vorstandssprecherin Professor Stefanie Dimmeler von der Goethe-Universität Frankfurt.

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, gratulierte den Forschenden: „Die Bilanz des TRR 267 ist großartig: In dem vollkommen neuen Gebiet der Untersuchung nicht-kodierender RNAs als potenzieller Wirkstoffe haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zahlreiche dieser ncRNA-Moleküle als Zielstrukturen für Herz-Kreislauf-Wirkstoffe identifiziert und den Nachweis für ihre therapeutische Nutzbarkeit erbracht. Die weitere Förderung als TRR 267 ermöglicht es ihnen, die Etablierung dieser vollkommen neuen Substanzklasse für Herz-Kreislauf-Medikamente weiter voran zu treiben und damit ganz neue therapeutische Wege zu eröffnen. Forschungsstrategisch ergänzt der TRR 267 die Arbeiten in unserem Exzellenzcluster Cardiopulmonary Institute zur Aufklärung der molekularen Grundlagen von Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.“

RNA sind Botenmoleküle, die Erbinformation für die Herstellung von Proteinen kodieren. Mittlerweile werden diese RNA als therapeutische Substanzen zum Beispiel in Form von Impfstoffen genutzt. Interessanterweise finden Wissenschaftler immer mehr RNA-Moleküle, die nicht direkt zur Herstellung von Proteinen genutzt werden, sondern eine erstaunliche Vielfalt anderer Aufgaben erledigen. Viele von ihnen regulieren Abläufe in der Zelle wie zum Beispiel microRNA, andere können dreidimensionale Strukturen bilden und dienen als Enzyme oder Schalter für zelluläre Prozesse. Auch bei Erkrankungen des Herzkreislaufsystems spielen nicht-kodierende RNAs eine maßgebliche Rolle und könnten therapeutisch eingesetzt werden.

Weitere Partner neben der TU München und der Goethe-Universität Frankfurt sind die Ludwig-Maximilians-Universität München, das Georg-Speyer-Haus in Frankfurt, die Medizinische Hochschule Hannover, das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und Helmholtz Munich.

 

Zur Website des Sonderforschungsbereichs „Nicht-kodierende RNA im kardiovaskulären System“ (TRR 267)

Quellen: Pressemitteilungen der TU München und der Goethe-Universität Frankfurt