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Gesundheitsrisiken von Lärm und Feinstaub: EU gibt 8 Millionen Euro in die Forschung

Das neue EU-Konsortium „MARKOPOLO“, unter Leitung der DZHK-Wissenschaftler Univ.-Prof. Dr. Andreas Daiber und Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel (Universitätsmedizin Mainz), erhält 8 Millionen Euro EU-Fördermittel und 1,28 Millionen Euro vom Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Ab 2025 sollen die Auswirkungen von Verkehrslärm und Luftverschmutzung auf das Herz-Kreislauf-System, das Gehirn und andere Organe in Zellkulturen, Tierstudien und klinischen Modellen untersucht werden.

Eine Person hält ihr T-Shirt vor Mund und Nase, während sie auf einer verkehrsreichen Straße steht, um sich vor Luftverschmutzung zu schützen.
Verkehr belastet die Gesundheit durch Lärm und Luftverschmutzung.

MARKOPOLO untersucht die gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm und Luftverschmutzung (insbesondere Feinstaub und Ultrafeinstaub) durch einen innovativen Ansatz, der experimentelle und computergestützte Modelle in klinischen und epidemiologischen Studien kombiniert. Ziel ist die Identifizierung von Biomarkern und das Verständnis molekularer Mechanismen bei Erkrankungen von Gehirn, Lunge und Herz-Kreislaufsystem. Der „Vom Labor ins echte Leben“-Ansatz soll helfen, Umweltfaktoren besser zu verstehen, Risikobewertungen zu verbessern und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Das Projekt berücksichtigt auch gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen.

„Wir werden das sogenannte ‚Exposom-Konzept‘ anwenden, ein Konzept das uns hilft zu verstehen, wie all das, dem wir im Laufe unseres Lebens ausgesetzt sind – insbesondere Umweltfaktoren, Ernährung oder Stress – unsere Gesundheit beeinflussen kann. Mit diesem Ansatz wollen wir genauer herausfinden, welche dieser Einflüsse krank machen. Dabei konzentrieren wir uns darauf, wie diese Faktoren zusammenhängen und wie sie im Körper wirken, um Krankheiten besser verstehen und verhindern zu können. Das ist das Besondere an MARKOPOLO“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Andreas Daiber, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Kardiologie. Der innovative Ansatz von MARKOPOLO nutzt neben experimentellen Studien auch KI-gestützte Computermodelle, um zukünftig im Idealfall immer mehr auf aufwändige experimentelle Studien verzichten zu können.

Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel betont die Bedeutung des Projekts für die Stärkung der internationalen Spitzenposition in der Forschung zu Umwelt- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Förderung durch die EU würdigt die langjährige Pionierarbeit von Prof. Münzel und Prof. Daiber in diesem Bereich.


Quelle: Pressemitteilung Universitätsmedizin Mainz

Kontakt: Univ.-Prof. Dr. Andreas Daiber, Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Kardiologie, Zentrum für Kardiologie,Universitätsmedizin Mainz, daiber(at)uni-mainz.de