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September 2014


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Essential role of sympathetic endothelin A receptors for adverse cardiac remodeling, PNAS, doi: 10.1073/pnas.1409026111, (DZHK-Autoren: Lehmann, Spiger, Wieland, Katus, Backs)

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Inhibitoren des Endothelin A Rezeptors galten vor vielen Jahren als ein hoffnungsvolles therapeutisches Prinzip zur Behandlung der chronischen Herzschwäche, da viele tierexperimentelle Daten darauf hindeuteten.
Klinische Studien konnten dies bislang nicht bestätigen. DZHK-Wissenschaftler um Johannes Backs vom Standort Heidelberg/Mannheim stellten die Hypothese auf, dass Inhibitoren des Endothelin A Rezeptors in der klinischen Anwendung keinen Vorteil brachten, weil die Standardtherapie der Studienpatienten mit Blockern des beta-adrenergen Rezeptors möglicherweise die Wirkung verhinderte. Die Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass der Endothelin A Rezeptor auf sympathischen Nervenzellen und nicht auf Herzmuskelzellen für das Fortschreiten der Herzschwäche verantwortlich ist. Sie konnten in einem neuen genetischen Mausmodell und in Zellmodellen zeigen, dass der Endothelin A Rezeptor auf sympathischen Nervenzellen die Wiederaufnahme des Stresshormons Noradrenalin in die sympathische Nevenzelle reduziert und damit die effektive Konzentration von Noradrenalin an den beta-adrenergen Rezeptoren erhöht. In Folge kommt es zu einer Aktivierung bestimmter epigenetischer Signalwege in der Herzmuskelzelle. Über diesen Mechanismus reguliert Endothelin pathologische Umbauprozesse in den Herzmuskelzellen. Diese Befunde stimulieren aus Sicht der Wissenschaftler neue klinische Studien, die die Wirksamkeit der Endothelin A Rezeptor-Inhibitoren bei der chronischen Herzschwäche untersuchen. Die Wissenschaftler streben nun einen personalisierten Ansatz an. Mittels einer in der Maus-Studie angewandten aber auch in der Klinik etablierten Technik wollen sie ein Patientenkollektiv identifizieren, das besonders auf Inhibitoren des Endothelin A Rezeptors anspricht. Dies ist von Bedeutung, da diese Medikamente bereits in der Klinik für andere Erkrankungen verwendet werden, z.B. beim Lungenhochdruck. Eine zeitraubende klinische Prüfung zur Sicherheit dieser Medikamente ist daher nicht notwendig.

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