Unter der Leitung von Professor Ingrid Fleming vom Standort RheinMain haben Forscher des DZHK einen Lipidmediator identifiziert, der bei der Destabilisierung von Endothelzell-Perizyten-Interaktionen in der Netzhaut eine Rolle spielt, die die nicht-proliferative diabetische Retinopathie beschleunigt.
In der Studie wird berichtet, dass die Expression eines Enzyms, der löslichen Epoxidhydrolase (soluble epoxid hydrolase, sEH), in der Netzhaut von Menschen und Mäusen mit nicht-proliferativer diabetischer Retinopathie erhöht war. Funktional gesehen metabolisiert die sEH die mehrfach ungesättigte Docosahexaensäure in ein Diol, das in der Zellmembran eine Veränderung der Lokalisierung von Cholesterin-bindenden Proteinen bewirkt und dadurch Perizyten-Endothelzell-Interaktionen und interendotheliale Zellkontakte behindert. Insbesondere führte eine sEH-Überexpression in der Netzhaut nicht-diabetischer Mäuse zu Gefäßveränderungen, die den bei diabetischen Mäusen mit Retinopathie zu beobachtenden ähneln. Umgekehrt verhinderte die Behandlung diabetischer Mäuse mit einem bestimmten sEH-Hemmer Perizytverlust und Gefäßpermeabilität und zeigt damit einen neuen Therapieansatz gegen die nicht-proliferative diabetische Retinopathie auf.