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November 2017


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Salt-responsive gut commensal modulates TH17 axis and disease. Nature. DZHK-Autoren: Wilck, Bartolomaeus, Balogh, Markó, Müller doi:10.1038/nature24628

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Kochsalz reduziert bei Mäusen und Menschen die Zahl bestimmter Milchsäurebakterien im Darm, fanden Forscher um Nicola Wilck und Dominik Müller vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) heraus und berichteten darüber in Nature. Die Forscher konnten zeigen, dass ein Übermaß an Salz die Laktobazillen im Darm dezimiert. Gleichzeitig stiegen Blutdruck und die Zahl von Th17-Helferzellen. Diese Immunzellen stehen mit Bluthochdruck und Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose in Verbindung.  Erhielten die Tiere probiotische Laktobazillen zusätzlich zur salzreichen Nahrung, ging die Zahl der Th17-Helferzellen wieder zurück und der Blutdruck sank. Die Probiotika milderten auch die neurologischen Symptome von experimenteller autoimmuner Encephalomyelitis, einem Krankheitsmodell für Multiple Sklerose. Auch bei menschlichen Versuchspersonen reagierten die Darmbakterien empfindlich auf erhöhte Salzzufuhr. Gleichzeitig ermittelten die Wissenschaftler, dass der Blutdruck und die Zahl Th17-Helferzellen im Blut ansteigen. Ob die Lactobacillus-Probiotika ein therapeutisches Potenzial haben, salzsensitive Erkrankungen zu therapieren, wird Gegenstand weiterer Forschung sein.

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