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Ministerin Karliczek besucht UKE


Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf informiert sich Forschungsministerin Anja Karliczek über den Stand der Corona-Forschung. | © BMBF


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Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat sich beim Besuch des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) auch über Coronaforschung informiert, an der das DZHK beteiligt ist.

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„Forschung ist im Kampf gegen das Corona-Virus ein wesentlicher Schlüssel. Ich bin daher den vielen Forschenden sehr dankbar für ihren Einsatz, mit dem sie Tag für Tag unter Hochdruck daran arbeiten, dass wir das Virus besser verstehen lernen“, sagte die Ministerin.
Dem Kampf gegen das Virus widmen sich am UKE gleich mehrere Fachbereiche: Neben der Suche nach einem Impfstoff durch die Sektion Infektiologie versuchen Kardiologen die Zusammenhänge zwischen einer Covid-19-Erkrankung und Herzerkrankungen sowie die Folgen für das Herz- und Gefäßsystem besser zu verstehen.

So geht es in einem Kooperationsprojekt des UKE mit der Universität Frankfurt, das vom DZHK unterstützt wird, darum, ob das Herz bei einer Covid-19-Erkrankung direkt oder indirekt geschädigt wird. Letzteres könnte beispielsweise in Folge eines Zytokinsturms passieren. Ob es darüber hinaus zu einer Infektion der Herzmuskelzellen mit SARS-CoV-2 kommt, ist unklar. Das Team, zu dem auch die Frankfurter DZHK-Wissenschaftlerin Prof. Stefanie Dimmeler gehört und von Prof. Thomas Eschenhagen das geleitet wird, infizierte Stammzell-abgeleitete menschliche Herzmuskelzellen in der Zellkultur mit SARS-CoV-2 und wiederholte den Versuch mit künstlichem Herzgewebe. Die Versuche zeigten, dass menschliche Herzmuskelzellen den Rezeptor für SARS-CoV-2 besitzen (ACE2), in der Kultur mit dem Virus infiziert und dadurch geschädigt werden. Eine direkte Schädigung des Herzens beim Patienten scheint damit möglich. Ob es jedoch regelhaft zu einer direkten Infektion des Herzens kommt, ist noch ungeklärt.

Ein anderes Forschungsprojekt konnte zeigen, dass das Corona-Virus Herzzellen infizieren und sich darin vermehren kann. Die beiden DZHK-Wissenschaftler Prof. Stefan Blankenberg und Prof. Dirk Westermann vom Universitären Herz- und Gefäßzentrum des UKE untersuchten gemeinsam mit Kollegen vom Institut für Rechtsmedizin 39 verstorbene Herzpatientinnen und -patienten, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren. In etwa einem Drittel der Fälle konnten sie das Virus nachweisen. In wenigen Fällen fanden sie zudem Anzeichen dafür, dass sich das Virus im Herzen vermehrt und die Herzzellen verändert. Ob die veränderte Genaktivität in den Herzzellen allerdings auf lange Sicht gesundheitliche Folgen hat, lässt sich noch nicht abschließend klären. Dafür sind Reihenuntersuchungen an lebenden Covid-19-Patientinnen und Patienten notwendig.

Mehr zum Projekt: Neue Studie: Das Corona-Virus befällt auch das Herz

Quelle: Pressemitteilung BMBF