Plötzlicher Herztod

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Der plötzliche Herztod tritt schnell und meistens völlig unverhofft ein. Ca. 65.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich daran. Das entspricht 20 Prozent aller durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten Todesfälle. Zunächst treten schwere Herzrhythmusstörungen auf, denen binnen weniger Minuten der Herzstillstand folgt. Die betroffenen Personen verlieren das Bewusstsein und ihre normale Atmung setzt aus. 

Therapie

Eine Überlebenschance gibt es nur, wenn unverzüglich mit Gegenmaßnahmen begonnen wird. Denn mit jeder Minute, die das Herz stillsteht, sinkt die Überlebenschance der betroffenen Person um zehn Prozent. Im Idealfall wird zuerst ein Notruf abgegeben und anschließend mit einer Herzdruckmassage und eventuell auch Mund-zu-Mund-Beatmung begonnen. Sofern vorhanden, sollte auch ein Defibrillator eingesetzt werden. Diese Geräte geben elektrische Impulse ab, die das Herz wieder in seinen normalen Rhythmus zurückbringen können. Der Rettungsdienst versorgt den Patienten vor Ort und überführt ihn in eine Klinik, in der die Behandlung fortgesetzt wird.

Wird der plötzliche Herzstillstand überlebt, hängt der weitere Verlauf entscheidend davon ab, wie schnell mit geeigneten Gegenmaßnahmen begonnen wurde. So können schwere Gehirnschäden entstehen, wenn zu viel Zeit bis zu einer erfolgreichen Wiederbelebung vergeht. Um einem erneuten Herzstillstand vorzubeugen, wird den Patienten ein Defibrillator eingepflanzt. Wenn Herzrhythmusstörungen auftreten, senden diese kleinen Geräte elektrische Signale aus, um diese wieder zu beenden.


Blitzschlag ins Herz | SYNERGIE-Magazin Ausgabe #1-2019

Eine neue Generation von Defibrillatoren verspricht, Rhythmusstörungen des Herzens nahezu unmerklich zu beseitigen.

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Ursache

Ursache für einen plötzlichen Herztod kann prinzipiell jede Erkrankung sein, die Herzrhythmusstörungen auslöst – beispielsweise Erkrankungen der Herzkranzgefäße, von denen meist Menschen mittleren Alters betroffen sind. In 80 Prozent der Fälle werden die Herzrhythmusstörungen durch einen unvorhersehbaren Herzinfarkt ausgelöst. Andere Ursachen sind Herzrhythmusstörungen im Rahmen von Herzmuskelerkrankungen und angeborene Herzfehler. In nur ca. 13 Prozent sind echte Risikopatienten betroffen. Dazu zählen Menschen, die einen Herzinfarkt hatten, der zu einer deutlichen Herzmuskelschwäche geführt hat. Auch Personen mit einer anderen bekannten Herzerkrankung, die nach den aktuellen Leitlinien vorsorglich mit einem implantierbaren Defibrillator versorgt werden sollten, gehören dazu. 

Überwiegend sind ältere Menschen vom plötzlichen Herztod betroffen. Aber auch junge Menschen kann es treffen. Häufig liegt dann eine nicht bekannte angeborene Herzerkrankung vor, die unter starker körperlicher Belastung, etwa Leistungssport, zum plötzlichen Herztod führt. Aber auch eine akute Myokarditis, also eine Herzmuskelentzündung, kann zum plötzlichen Herztod führen: Bei jedem zehnten jungen Menschen unter 35 Jahren, der durch plötzlichen Herztod verstirbt, ist eine Myokarditis verantwortlich.

Die beste Vorbeugung gegen einen plötzlichen Herztod sind regelmäßige Untersuchungen des Herzens, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Weitere Informationen zum Plötzlichen Herztod und dem richtigen Verhalten im Notfall finden Sie hier: https://www.herzstiftung.de/herznotfall-set.html 

Informationen zu Angeborenen Herzfehlern gibt es beim Kompetenznetz Angeborene Herzfehler: http://www.kompetenznetz-ahf.de


DZHK-Studien zum Plötzlichen Herztod

Das DZHK will erreichen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser erkannt und behandelt werden können. Klinische Studien sind unverzichtbar, um hier Fortschritte zu erzielen. Deshalb fördert das DZHK diese Forschungsarbeiten. Für den Krankheitsbereich Plötzlicher Herztod laufen aktuell die folgenden Studien:

TOMAHAWK-DZHK4 – Bessere Überlebenschance nach einem Herzstillstand
SMART-MI-DZHK9 – Mehr Sicherheit nach einem Herzinfarkt durch einen implantierbaren kleinen Monitor?



Informationen zu weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Nachfolgend finden Sie grundlegende Informationen zu weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Tipps zur Prävention. Die Artikel geben einen ersten Überblick und enthalten Links für weiterführende Informationen: 

Hinweis: Die Artikel enthalten nur allgemeine Hinweise und dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Einen Arztbesuch können sie nicht ersetzen.